ForschungsQuartier Bad Aibling

Allgemeine Informationen

Das Quartier steht für nachhaltiges und innovatives Bauen als Lösungsansatz für aktuelle Herausforderungen wie Wohnraummangel, Klimaschutz und steigende Baukosten. Fokus ist u.a. der mehrgeschossige Holzbau bis zu acht Geschossen oder Modulbauweisen. Eine erste Serie von drei Häusern wurde nach dem Prinzip „Einfach Bauen“ auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt „Einfach Bauen“ der TU München unter Federführung von Florian Nagler realisiert. 

Zielgrößen

  • Ökonomisch
  • Ökologisch

Inhaltlicher Fokus

  • Bauart / -weise / -methode

Art der Innovation

  • Ökonomisch
  • Ökologisch
  • Technisch

Finanzierung

  • Private Förderung (Stiftung, Vereine u. Ä.)

Forschungsorientierung

Forschungsfragen

Inwiefern können Gebäude mit einfacher und robuster Konstruktion als auch Gebäudetechnik gebaut werden und wie schneiden diese im Vergleich – auch unter Betrachtung des Nutzerverhaltens – zu üblichen Wohngebäuden und Wohngebäuden in Passivhausbauweise ab?

Zusammenarbeit

Art der Zusammenarbeit der Projektbeteiligten

Eine Phase beinhaltet Co-Creation. Einige Phasen der Arbeit können einen anderen Ansatz verfolgen. Dennoch gibt es innerhalb des umfassenderen Prozesses eine Co-Creation-Phase, in der eine Reihe von Personen mit praktischer und beruflicher Erfahrung aktiv Wissen und Ideen einbringen und bei der Entscheidungsfindung über das weitere Vorgehen helfen.

Einbindung der Gesellschaft

Die organisierte Zivilgesellschaft und/oder die lokale Gesellschaft wird/werden durch Befragung(en) in das Projekt eingebunden.

Verstetigung des Projektes

Akteurskonstellation

Akteure aus der Wissenschaft

Akteure aus der Wirtschaft

Organisation und Entscheidungsfindung

Akteurskonstellation im Projektalltag

Die Projektarbeit war vor allem von einem konstruktiven, vertrauensvollen und professionellen Umgang geprägt. Das Ergebnis spiegelt die Offenheit bei der Lösungssuche wider. Alle Beteiligten konnten ihr Wissen einbringen.

Organisation des Projektes

Das Projekt wurde von der B&O und Florian Nagler Architekten gemeinsam organisiert. Achim Mantel von der B&O übernahm die Rolle des Bauherrn und Bauunternehmers. Dr. Tilmann Jarmer hatte eine Doppelrolle inne: Er war jeweils zu 50 Prozent an der TU München und im Büro Florian Nagler tätig und betreute sowohl das Forschungsprojekt als Projektleiter als auch das Bauprojekt als Projektarchitekt.

Absprachen und Entscheidungen

Entscheidungen wurden auf kurzen Wegen getroffen. Je nach Aufgabenstellung fand ein Austausch zwischen den am Projekt Beteiligten statt. Abhängig von der Tragweite der Entscheidungen erfolgte die Abstimmung in größerer oder kleinerer Runde.

Ergebnis & Wirkung

Ergebnisse und Wirkungen im Bezug auf Bezahlbarkeit sowie auf weitere ökologische und soziale Zielgrößen

Durch die Strategie „Einfach Bauen” konnten robuste Gebäude mit hohem Wert und niedrigen Betriebskosten zu marktüblichen Preisen realisiert werden. Das reduziert die Kosten für die Bauenden, erhöht die Wertschöpfung für die Eigentümer und senkt die Betriebskosten für die Nutzenden.

Berücksichtigung der EU-Taxonomie und ESG-Kriterien

Die Gebäude erfüllen durch sortenreine Bauweise und den Verzicht auf Fremdstoffe die Kriterien für umweltverträgliche Baustoffe und ein Abfallmanagementkonzept. Dank der hohen thermischen Trägheit der massiven Bauweise erfüllen sie zudem die Anforderungen zur Anpassung an den Klimawandel. Durch die Einbindung in das lokale Nahwärmenetz, das überwiegend mit Hackschnitzeln betrieben wird, entspricht auch der Primärenergiebedarf den Kriterien der EU-Taxonomie.

Erfahrungswerte

Hilfreiche Erkenntnisse & Lösungen

Erkenntnisse

  • Grundlagenforschung durch Variantenuntersuchungen mittels thermisch-dynamischer Simulation
  • Messkampagnen in bewohnten Gebäuden mit über 100 Sensoren
  • Nutzerbefragungen zur Alltagstauglichkeit und Wohnzufriedenheit
  • Veröffentlichung der Ergebnisse in den Publikationen „Einfach Bauen – Ein Leitfaden“ und „Einfach Bauen II – Erkenntnisse“ (Birkhäuser Verlag)
  • Wissenschaftliche Begleitung gefördert durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, die Bayerische Bauwirtschaft und die B&O Gruppe

Lösungen/Erfolgselemente 

  • Einschichtige Wand- und Deckenkonstruktion
  • Verzicht auf Hilfsstoffe und materialfremde Sonderbauteile
  • Konsequente Trennung von Gebäude und Techniksystemen
  • Klimatische Trägheit durch Bauteile mit großer thermischer Speichermasse
  • Angemessene Fensterflächen – kein weiterer Sonnenschutz erforderlich

Weiterführende Informationen

Zur Projekt-Website

Kontakt