Vierte Beiratssitzung: Gruppendelphi als Impulsgeber für Weiterentwicklung der Themenschwerpunkte

Die vierte Beiratssitzung hatte als außergewöhnlichen TOP die Durchführung eines Gruppendelphis auf der Agenda. In mehreren Runden diskutierten die Expertinnen und Experten verschiedene Aspekte aus den Arbeitsgruppen. 

Die vierte Beiratssitzung hatte einen besonderen Charakter: So bekamen die Expertinnen und Experten zu Beginn von der acatech Geschäftsstellt wie immer den aktuellen Stand zum Projekt und die Zwischenergebnisse der Arbeitsgruppen vorgestellt. Danach wurden die Beiratsmitglieder selbst aktiv – als Teilnehmende eines Gruppendelphis.

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Ein Gruppendelphi ist ein strukturierter, mehrstufiger, moderierter Prozess zur Konsensfindung. Dabei tauschen Expertinnen und Experten in mehreren Diskussionsrunden systematisch Einschätzungen und Bewertungen aus. Ziel ist es, durch Rückkopplung und Reflexion einen gemeinsamen Standpunkt oder differenzierte Perspektiven zu einem Thema zu entwickeln.

Diskutiert wurden zentrale Aussagen zu fünf Themenblöcken aus den Arbeitsgruppen: 

  1. Planung von Bauvorhaben im Bestand – Maßnahmen zum Planungsrecht, Nachverdichtungskataster, Bebauungspläne und Musterbauordnung
  2. Planung von Quartiersentwicklung im Bestand – Maßnahmen zur Zusammenarbeit beteiligter Akteure, Stakeholder-Beteiligung, Nachverdichtung und Umbaulösungen
  3. Flächenaktivierung und Bodenpolitik – Förderung von Eigentümern in der Bestandsanalyse, Suffizienzförderung, Bestandsschutz und Finanzierung
  4. Aktivierung von Stakeholdern und Bewohner:innen im Quartier – Beteiligungsformate, (soziale) Zusammenhalte und Datengrundlagen
  5. Ökobilanzierung/Lebenszyklusanalyse von Gebäuden und CO₂-Emissionen auf Quartiersebene – CO₂-Budgetierung, Energie-Effizienz, Ökobilanzierung 

In der ersten Phase arbeiteten die Beiratsmitglieder in drei Kleingruppen mit vorbereiteten Fragebögen. Die Ergebnisse wurden dann im Plenum mit allen Teilnehmenden diskutiert. Es zeigte sich eine breite Übereinstimmung in vielen Punkten, zugleich aber auch großer Diskussionsbedarf bei einzelnen Aspekten. So gab es einen regen Austausch zu Planungsrecht und Bebauungsplänen – vor allem rund um Fragen von Finanzierung und Verantwortung. Auch bei den Themen Raumplanung und -reserven bei der Nachverdichtung, Wissensständen beteiligter Akteure im Kontext „Vorteile von Bauen im Bestand“ und CO₂-Bepreisung wurde viel diskutiert. Ziel war es, durch den Austausch von Argumenten Einigung zu erzielen.

Während des Plenums wurde der Fragebogen entsprechend präzisiert und ergänzt. Mit dieser Grundlage ging es in eine zweite Kleingruppenphase in veränderter Zusammensetzung. Im abschließenden Plenum konnte die Gruppe rasch Einigung bei den Punkten erzielen, die zuvor noch zu Diskussionen geführt hatten.  

Im Mai wird es ein zweites Gruppendelphi mit weiteren Expertinnen und Experten geben. Die Ergebnisse beider Delphis fließen zurück in die Arbeitsgruppen und werden dort weiter vertieft. 

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