Die vom WWF in Auftrag gegebene Studie “Umweltschutzpotenzial durch Mietwohnungstausch in Deutschland” der Hochschule Mittweida sieht das Potenzial für einen Wohnungstausch bei rund 4,2 Millionenen Menschen - das entspricht 18,56 Prozent aller Mietenden.
Jeder zehnte Haushalt ist überbelegt, und etwa die Hälfte aller Mieterinnen und Mieter wohnt in zu großen Wohnungen. Durch Wohnungstausch könnten jährlich bis zu 11,5 Millionen Quadratmeter Wohnfläche, das sind bis zu 357.000 Zimmer, verfügbar gemacht werden. Damit ließen sich im Umkehrschluss zwischen 65.000 und 131.500 Neubauwohnungen sparen. 65 Prozent aller Mieterinnen und Mieter könnten sich nach einer WWF-Umfrage einen Wohnungstausch vorstellen. Im Bestand würde also passender Wohnraum geschaffen werden – und das schneller, kostengünstiger und nachhaltiger, als neu zu bauen
In der WWF Studie wird ebenfalls berechnet, welchen Beitrag Wohnungstausch zum Klimaschutz leisten kann. Das Ergebnis: Wenn jedes Jahr zehn Prozent der zu klein wohnenden Haushalte mit zu groß wohnenden tauschen, lassen sich über die Lebensdauer der Gebäude rund 13,2 Millionen Tonnen CO₂ einsparen. Zudem sinkt der Flächenverbrauch um bis zu 20 Millionen Quadratmeter pro Jahr – das entspricht etwa 5,45 Hektar weniger versiegelter Fläche pro Tag. Damit könnte Wohnungstausch mehr als zehn Prozent zum Ziel der Bundesregierung beitragen, die tägliche Flächenversiegelung bis 2030 auf unter 30 Hektar zu reduzieren. Insgesamt ließen sich durch Tausch jährlich bis zu 38 Millionen Tonnen Baumaterial sparen. Der Energieaufwand nicht nötiger Neubauten läge bei 1,5 Millionen Megawattstunden pro Jahr.
Die Studie führt drei Szenarien mit jährlichen Tauschquoten zwischen fünf und zehn Prozent der möglichen Tauschhaushalte aus – konservativ mit den tatsächlichen Umzügen in Deutschland abgeglichen.
Der WWF fordert „ein bundesweites Recht auf Wohnungstausch” und dass die Politik „die rechtlichen Regeln schafft”, um die aktuell bestehenden Hürden abzubauen. Gesetzliche Rahmenbedingungen und Kosten-/Nutzenrechnungen für Mietende und Vermietende werden in der Studie nicht betrachtet.
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